Das mit der Doppelkopf Taktik ist so ein Ding. Generell ist Doko natürlich ein „Mannschaftssport“, will heißen, nur weil einer meint, er habe eine ausgefeilte gute Taktik und Strategie, hilft ihm das nicht weiter, wenn der Mitspieler genau entgegengesetzt spielt. Wie kann man also das Doppelkopf Spiel möglichst erfolgreich lenken und gestalten? Gibt es bekannte Techniken, die mit großer Wahrscheinlichkeit zum Erfolg führen?
Nun, natürlich ist die Doppelkopf Taktik auch immer ein Stück weit Glaube und Psychologie. Ich für meinen Teil spiele zumindest am Anfang meist nach dem Motto – was man hat, hat man. Erst wenn dann tatsächlich feststeht, wer mit wem spielt, kann man natürlich, wenn man sich selbst eher der Kategorie Doppelkop Profi zurechnet, die Wahrscheinlichkeiten mitberechnen und so auch mal „schmieren“, dass heißt seinem Mitspieler Punkte in einem Stich zustecken.
Es gehört immer auch eine große Portion Antizipation zum Spiel dazu. Man muss den einzelnen Stichen höchst aufmerksam folgen und aus den gelegten Karten seine eigenen Schlüsse ziehen. Wer spielt mit wem? Warum sticht Spieler A gleich mit der Dulle (Herz 10) die Karo Dame? – bedeutet das etwa ein Signal an den Mitspieler?
Alle diese Nuancen sind es, die das Doppelkopf Spiel so spannend und teilweise eben auch unberechenbar machen. Aller Doppelkopg Strategie und Taktik zum Trotz.
Doppelkopf Taktik heißt Beobachtung!
Oben habe ich es schon angedeutet. Wer wirklich erfolgreich auf höherem Niveau spielen will, der muss aus meiner Sicht unbedingt die Fähigkeit zum Punkte zählen besitzen – parallel zum laufenden Doppelkopf Spiel. Neben den Punkten noch wichtiger ist das aufmerksame Verfolgen der gelegten Karten, die damit aus dem Spiel sind. Gibt es noch Trumpfkarten oder sind bereits alle Gegenspieler nur noch auf Fehlkarten beschränkt? Musste Spieler A vor zwei Stichen Fehl Kreuz bedienen, oder konnte er schon stechen?
Aufmerksames Beobachten ist das A und O beim Doppelkopf. Taktik hin oder her. Wer die Grundzüge nicht beherrscht und nachvollziehen kann, hat es im Spielverlauf schwer!
Wer diese Fragen beantworten kann und die Geschehnisse während der Stiche höchst aufmerksam verfolgt (!) hat schon von Haus aus höhere Gewinnchancen. Man muss sich bewusst werden, dass, ähnlich wie beim Poker, sich auch das Kartenspiel Doppelkopf zu einem nicht zu vernachlässigen Teil allein durch aufmerksame Beobachtung der Spielzüge gewonnen werden kann. Mit einfachen Mitteln kann man dann auch noch so eine gute Strategie durchbrechen.
Stichwort Poker: die daher bekannten Taktiken lassen sich auch prima auf das hiesige Kartenspiel übertragen. Ein Bluff kann auch beim Doppelkopf eine prima Strategie sein um die Gegner in die Irre zu führen. Die Gefahr ist nur: man will natürlich in der Regel nicht auch seinen Mitspieler verunsichern.
Wenn aber beispielsweise der Mitspieler durch dessen Ansage im ersten Stich bekannt ist, kann man, ein entsprechendes Blatt auf den Händen vorausgesetzt, dieses Wissen über die ersten Stiche sehr schön als Kapital nutzen. Denn in jedes Mal weiß in diesem Fall nur einer in der Runde mit wem er zusammenspielt. Dieses Wissen muss man klug in Spielzüge umsetzen können. Entweder indem man die Runde verwirrt, oder aber zum Beispiel indem man schon unauffällig Punkte zum Mitspieler verschiebt.
Doppelkopf Solo Taktiken
Beim Solo – egal ob nun Damen Solo, Buben Solo oder zum Beispiel auch Fehl-Solo – achte ich generell eigentlich nur darauf, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ich die meisten Punkte bekomme – nur dann sollte man logischerweise auch spielen.
Gerade wenn man auf dem Weg dazu ist, zu entscheiden, ob man allein gegen alle drei anderen Spieler die Runde spielt, sollte man nüchtern entscheiden. Nicht selten werden (auch geübte) Doppelkopf-Spieler an dieser Stelle übermütig und trauen sich zu viel zu bzw. gehen wider besseren Wissens ein zu großes Risiko beim Solo ein. Das ist unnötig und nach meinen Beobachtungen eine der häufigsten (nur allzu menschlichen) Fehlerquellen beim Spiel die dann häufig auch in einer Niederlage mündet.
Beim Solo spielt man generell meistens erst einmal die Trumpf Karten aus und von oben herunter, um den Gegenspielern die starken Karten „aus den Händen zu nehmen“. Beim Damen-Solo sieht das beispielsweise so aus, dass zunächst, wenn vorhanden, unbedingt die Kreuz-Dame gespielt werden sollte (wenn man nicht zunächst Fehl spielt), damit die Mitspieler gezwungen sind ihre Trümpfe auszuspielen. Idealerweise lässt sich so bereits im ersten Stich die zweite eventuell beim Gegenspieler befindliche Re-Dame einfangen.
Wenn man ein stilles Solo spielt, ist es natürlich das Ziel, dieses auch möglichst lange still zu machen. Umso später die Gegenspieler merken, dass sie zu dritt spielen, desto besser für dich!